Bei diesen Temperaturen kann ma ja schon fast an nichts anderes mehr denken als an WASSER. Unsere Haus- und Hof-Wasserquelle ist die Rheinsberger Preussenquelle. Stefan Pätzold, Verkaufsleiter der PreussenQuelle, ist geborener Wassermann in selbiger Berufung.
Wie auch wir, legt Preussenquelle sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Und natürlich kommt das Wasser aus der Region. 2003 sollte eine Therme in Rheinsberg gebaut werden. Bei einer Probebohrung in die Thermalschichten, stieß man zufällig auf die Blase, aus der heute das Wasser zutage gefördert wird. 2007 ging eine Manufaktur ans Werk, 200 Flaschen die Stunde abzufüllen und die Berliner Gastronomie exklusiv zu beliefern. 2012 wurde für Terra Naturkost zusätzlich eine Handelsmarke mit dem Namen Theodor abgefüllt. Als das Unternehmen sich dann 2014 als nicht wirtschaftlich erwies, bewies Mainrad Schmitt (Inhaber und Gründer von terra Naturkost) ökologische und wirtschaftliche Verantwortung in der Region und kaufte das Unternehmen. Nach Umbau und Modernisierung steht die Rheinsberger PreussenQuelle mit ihren 25 Wasserbotschaftern mit beiden Beinen fest in der hiesigen Gastronomie und dem Naturkosteinzelhandel und hat sich leidenschaftlich dem Thema Bio-Mineralwasser verschrieben. Was genau eigengentlich Bio_MIneralwasser von herkömmlichem Trink- und Tafelwasser unterscheidet, wie sich unterschiedliche Umwelteinflüsse auf Wasser auswirken und was Wasser eigentlich für den menschlichen Körper bedeutet, darüber haben wir mit Stefan Pätzold gesprochen. Bei nicht nur einem Glas RheinsbergerPreussenquelle, versteht sich.

Wild & Wiese: „Wer bio isst, trinkt PreussenQuelle“, das ist ja euer Claim auf der Website. Da stellt man sich natürlich die Frage, was genau eigentlich Bio-Mineralwasser ist, bzw. geht man ja davon aus, dass Wasser eh sehr stark kontrolliert wird. Und strengen Qualitätskriterien unterliegt. Was genau unterscheidet dann also Bio-MIneralwasser von „normalem“ Trinkwasser?“
Stefan Pätzold: .: „Das ist eine berechtigte Frage, die auch oftmals kritisch wahrgenommen wird. Dabei stellt sich aber auch zunächst die Frage: Was ist denn überhaupt Leitungswasser? Auf dem Weg zu unseren Haushalten sind über 90 Chemikalien im Einsatz, es gibt fünf physikalische Verfahren und dann muss es auch noch durch die Hausleitungen. Die Verordnung für Mineral- und Tafelwasser stammt aus den 80ern und wurde seitdem wenig den aktuellen Problemen angepasst. Damit meine ich nicht nur Nitrat, sondern auch eine Vielzahl an Substanzen aus Agrochemie, Kosmetik, Verpackung, Medikamente und Industrie. Dadurch,dass für viele Substanzen keine Grenzwerte definiert sind, dürfen Mineralbrunnen, die Probleme mit oberirdischen Verunreinigungen haben, mit Natürlichkeit werben. Und die Wasserwerke sich dafür rühmen alle Grenzwerte einzuhalten. An dieser Stelle natürlich ein Lob an die Wasserwerke, der Job ist gigantisch und es wird immer aufwändigerr, ein genießbares Produkt aus dem Hahn zu gewährleisten.
Wir haben da einen anderen Ansatz. Wir versuchen nicht den Kaffee, die Hormone oder das Gift aus dem Wasser zu filtern. Wir füllen es roh und unverfälscht natürlich ab. Wir erbringen jährlich den Nachweis, dass unser Wasser frei von allen anthropogen eingetragenen Substanzen ist. Wir haben ein Umweltmanagement im Unternehmen und sind aktiv im Schutz der Gewässer. Bei Naturkost sollte es immer um ganzheitliches Handeln gehen. Da kann die CO² Bilanz auch mal schlechter ausfallen als die der konventionellen Landwirtschaft. Aber durch Fruchtfolgen und Verzicht auf Chemie, bleiben die Böden fruchtbar und das Wasser sauber. Wer Bio isst, trinkt es. Und wer Naturkost kauft, sieht oft durch eine andere Brille. Die Erwartungshaltung an die Qualität und die Ethik der Produzenten ist höher. Apropos Brille. Im Zusammenhang, was Wasser so alles kann sind auch die Versuche des japanischen Forschers Dr.Masaru Emoto sehr interessant. Er hat Zeit seines Lebens darüber geforscht, was mit Wasser passiert, wenn es unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt wird. Er hat mit einem Elektronenmikroskop Wasserkristalle fotografiert. Und je nachdem, wie diese Einflüsse waren, waren das entweder wunderschöne hexagonale Strukturen wie eine Schneeflocke, oder ungeordnete Strukturen, Wasserkristalle in Stäbchenform, ohne Zentrum mit vielen freien Flächen dazwischen. Den ganzen Umfang seiner Forschungen und wie genau er das dargestellt hat, das hat er alles mit ins Grab genommen, das ist irgendwas zwischen Wissenschaft und Philosophie. Aber allein durch die Bilder, die er publiziert hat, hat er weltweit die Wahrnehmung für Wasser verändert.“
W&W: Was bedeutet für euch als Unternehmen denn das Thema Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein?
S.P.: „Das Thema Umweltmanagement und Umweltbewusstsein hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir möchten als Unternehmen ökologisch nicht da sein. Wir produzieren CO² frei, nutzen Kompostgas zum Betreiben unserer Anlage, beziehen Strom aus Windkraft und verbessern unsere Bilanzen fortlaufend. In der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser, machen wir uns stark für den Schutz von Wasser und sprechen offen über die Gefahren. In der Region, nehmen wir diese Verantwortung im Rahmen von gelebten Wasserschutz und vielen Dialogen wahr. Wir haben einen Kooperationsvertrag mit dem Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, laden gemeinsam zu Landwirtschaftstagen ein und nehmen einen pädagogischen Auftrag für Schulen und Kindergärten wahr. So Haben wir den Schulzensee mit einer Solgleite vorm Austrocknen bewahrt und somit Amphibien geschützt. Wir haben Patenschaften für Seeadler übernommen und mit Anbauverbänden den Dialog zur ortsansässigen Landwirtschaft aufgenommen. Im Rahmen der „Initiative Wasserwertschätzen“, laden wir Schulklassen ein und besuchen Kitas.“
Wir verstehen uns als Wasserbauern. Da sagen viele „Wasser kann man doch nicht anbauen“. Und wir entgegnen „Kann man doch sehr wohl, es dauert eben nur länger.“ Wasser anbauen erfolgt durch Naturschutz. Wo Natur intakt und geschützt ist, bleibt das Wasser sauber. Die andere Komponente ist die Förderung von ökologischen Landbau. Durch den Verzicht auf Ackergifte, bleiben die Böden und das Wasser ebenfalls intakt. Bio ist eigentlich der falsche Ansatz. Auf einem Erzeugnis sollte nicht auf Natürlichkeit hingewiesen werden, sondern die Unnatürlichkeit ausgewiesen werden. Wir machen unermüdlich darauf aufmerksam, wie wichtig ganzheitliche Landwirtschaft und Wasserschutz für unsere Gesellschaft und den Heimatplaneten ist. Mit jeder verkauften Flasche können wir mehr tun und erreichen Menschen mit unserer Botschaft.“
W&W: „Gerade bei den momentanen Temperaturen sollte man ja sehr darauf achten, viel zu trinken. Welche Tipps hast du, wie man das Wassertrinken in seinen Alltag integrieren kann?“
S.P.: „Es gibt ja so Apps, das habe ich mal probiert, das funktionierte am Anfang auch ganz gut, dann hat das aber nachgelassen. Also zunächst einmal sollte man drauf achten, dass man ein Wasser trinkt, was einem auch schmeckt. Also das ist etwas, was vieles leicht macht beim Wassertrinken, weil man wird erstaunt sein, wenn man ein Wasser gefunden hat, das einem wirklich schmeckt, dann geht´s. Dann muss man sich dazu nicht mehr zwingen. Am Anfang kann man sich da auch unterstützen mit Kalendereinträgen und Wecker stellen, bis dass man dann in eine wirklich Routine hinein kommt. Das Schöne ist, wenn man wirklich anfängt, regelmäßig und gut zu trinken, dauert es so ca. zwei bis drei Wochen mit ausreichender Trinkmenge, bis sich ein gesunder osmotischer Druck in den Körperzellen aufgebaut hat. Und dann kommt die Leistungsfähigkeit, das Konzentrationsvermögen, die Ruhe, ein gesunderes Körpergefühl, weil man den Stoffwechsel einfach bestmöglich unterstützt. Man sollte auch auf jeden fall darauf achten, dass man ein Wasser trinkt, was nicht zu hoch mineralisiert ist. Den Wasser hat ja die Funktion des Transportes. Ich vergleiche das immer mit einem Bus. Wenn ein Bus auf Tour geht und der ist schon voll, dann gibt es Stress an den Haltestellen. Und das ist im Körper genauso. Wasser für den Alltag sollte deswegen halt eine relativ geringe Mineralisierung haben. Nicht zuviel, nicht zu wenig, in ausreichender Menge. Allein an Wasser sollte man wirklich 1,5 bis 2 Liter trinken. Denn Flüssigkeit ist nicht gleich Flüssigkeit. der Körper braucht Flüssigkeit in Form von Wasser – und nicht in Form von Limo, Säften, Tee oder Kaffee.
Danke für das spannende Gespräch, Stefan Pätzold! Darauf trinken wir jetzt erstmal einen – bzw. eins. Prost!